Mit Volldampf voraus?
Die Generation Z – digital, immer online und global vernetzt. Eine oft verwendete Beschreibung, die jedoch nur begrenzte Aussagekraft besitzt. Wer ist die Generation Z, und welche Erwartungen hat sie an Ihre Arbeitgeber?
Die Forschung hat mittlerweile begonnen, sich mit der Generation Z zu beschäftigen. Während über die Nutzung von Social Media sowie die Haltung zu Markenbildern diverse Studien veröffentlicht wurden, bleibt die qualitative Sicht weitgehend unberührt. Klar, wir benutzen Snapchat und Instagram mehr als unsere älteren Kollegen, über meine Ansicht zum idealen Arbeitgeber sagt dies jedoch herzlich wenig aus. Dabei wäre genau dies für Arbeitgeber interessant: Welche Erwartungen haben wir an unsere Arbeitgeber, in welcher Form möchten wir arbeiten, und welche Konsequenzen sollte die Arbeitswelt daraus ziehen?
Auf die inneren Werte kommt es an
Wenn ich mich bei meinen jüngeren Kollegen und Kolleginnen umhöre, zeigt sich schnell, dass die klassische Karriereleiter ausgedient hat. Ob Koch-Lehre, Informatik-Studium oder Banken-Praktikum: Gefällt einem die gelernte Richtung nicht mehr, wird gewechselt. Dank dem offenen Bildungssystem bleiben auch nach der Erstausbildung alle Möglichkeiten offen, dessen ist sich die Generation Z bewusst. Der Arbeitgeber kann dabei noch so toll sein – gefällt der Job nicht, wird dieser auch nicht weiter ausgeübt.
Dies zeigt sich in den Erwartungen an die gewünschte Arbeitsform. Ob Home-Office oder fixes Büro, Freelancing oder Festanstellung – solange der Inhalt der Arbeit stimmt, ist dies zweitrangig. Eine gewisse Flexibilität wird natürlich trotzdem geschätzt.
Bereit zu Höchstleistungen
Genau hier liegen aber auch die Chancen, sich als Arbeitgeber auszuzeichnen. Bringt man der Generation Z Vertrauen entgegen und bietet ihr die Möglichkeit, sich persönlich auszuzeichnen, sind wir durchaus zu aussergewöhnlichen Anstrengungen bereit. Werden uns diese Chancen genommen, ist es hingegen eine Frage der Zeit, bis das Unternehmen verlassen wird. Es soll nicht nur der Arbeitnehmer sein, der sich für seinen Arbeitgeber einsetzt, sondern eben auch umgekehrt.
Meiner Ansicht nach rücken mit der Generation Z junge Leute auf den Arbeitsmarkt, die motiviert, offen und flexibel, aber eben in Bezug auf die Arbeit auch eigensinnig sind. Möchte man unser volles Potenzial entfalten, sollte dies erkannt und aufgenommen werden. Bei Stellen-Antritt ist der Arbeitgeber, ja sogar der Job, austauschbar – genau das muss der Arbeitgeber ändern. So besteht die Möglichkeit, die Jungen auch längerfristig für ein Unternehmen zu begeistern und ihre Motivation in Taten umzusetzen.
Published 28.04.2017 © Brandsoul AG
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