Warum falsche Ideale gefährlich sein können
Unternehmenswerte und Ideale sind wichtig. Doch wenn sie nicht richtig verankert sind, kann man seine Glaubwürdigkeit auf einen Schlag verspielen. Wie man so etwas vermeidet? Seien Sie ehrlich. Und arbeiten Sie gründlich.
Werte sind „in“ – Unternehmen setzen Werte nicht nur zur Stärkung von Produkteigenschaften ein, sondern auch zu Imagezwecken und um die eigenen Mitarbeiter im Unternehmen zu führen. Denn Werte können eine Firma erfolgreicher machen. Daran ist an sich nichts Verwerfliches. Dennoch ist Vorsicht geboten, wenn man authentisch bleiben möchte.
Der Ausverkauf von Werten
In den letzten Jahren hat sich eine Schlacht um Wertekanons entwickelt, vertritt man die edelsten Werte, gewinnt man den War for Talents, den Kampf um die besten Talente. Unternehmen ohne Leitbilder gibt es eigentlich nicht mehr. Die Gefahr dabei ist, dass man sich makellose Wertemäntelchen schneidern und sie sich überstreifen kann. Damit man dabei ist. Sind die Werte wirklich echt? Das ist zweitrangig. Und hier liegt das Problem, denn so kann man sich plötzlich in einer Werteblase wiederfinden, die irgendwann platzt. Und dann hat man jegliche Glaubwürdigkeit verspielt.
Blut, Schweiss und Tränen
Tiefgreifende Veränderungen brauchen Zeit und können schmerzen. Nur dann sind sie echt und nur dann können sie funktionieren. Tiefgreifende Implementierungen von neuen Standards oder die Definition von Werten funktionieren nach demselben Prinzip. Gut, sie schmerzen vielleicht nicht. Aber sie kosten Anstrengung und das ist auch gut so.
Vorne anfangen
Damit die definierten Wertvorstellungen von allen getragen und gelebt werden, müssen wir ganz vorne anfangen: Wie sehen wir uns selbst, wie wollen wir gesehen werden? Wie gehen wir miteinander um, welche Ziele wollen wir erreichen? Um diese Dinge herauszufinden, ist es wichtig, das gesamte Team oder zumindest einen erweiterten Führungskreis einzubinden. Es müssen neue Prozesse definiert oder neue Stellen geschaffen sowie Brainstormings und Workshops durchgeführt werden. Damit die Information fliesst, damit alle Ebenen eingebunden und Feedbackrunden möglich sind. Und nicht vergessen: die Kunden. An welchem Nutzen- oder Serviceversprechen soll unsere Firma gemessen werden?
Reine Chefsache?
Von oben verordnete Werte können nie verinnerlicht werden. Weil sie so keine Werte sein können. Und doch sind Unternehmenswerte ein Stück weit Chefsache, weil nicht alle Menschen über dasselbe Werteverständnis verfügen: Sie können nicht bottom-up in die Unternehmensstrategie einfliessen, sondern müssen verbindlich gesetzt und klar kommuniziert werden. Im vorgelagerten Findungsprozess sind Demokratie und Mitbestimmung notwendig – bei der konkreten Umsetzung stossen sie an ihre Grenzen.
Mit dem richtigen Partner
Wie bei einem Organismus spielen kleine Einzelteile eine wichtige Rolle für das grosse Ganze. Erst wenn alle Abteilungen optimal eingespielt sind, kann sich etwas verändern. Erst wenn jede Stelle auf dasselbe Ziel hinarbeitet, funktioniert der gesamte Organismus. Darum: fangen Sie unten an. Denn das Fundament muss stimmen. Bürden Sie sich nicht dabei zu viel auf, sondern suchen Sie sich einen kompetenten Partner, der Ihre Sprache spricht. Mit ihm stemmen sie auch diese vermeintliche Herkulesaufgabe. Schritt für Schritt. Dafür von Grund auf richtig und konsequent.
Bild: Pixabay CC0
Published 25.10.2017 © Brandsoul AG
Comments